Kein Platz für Faschismus: Gedenkdemonstration in Kaltenkirchen
KALTENKIRCHEN. Fünf Jahre nach dem rechten Autoanschlag vom 17. Oktober 2020, bei dem der Neonazi und AfD-Mitglied Melvin S. gezielt vier Antifaschist*innen mit seinem Auto verletzte, versammelten sich am Wochenende rund 100 Menschen zu einer Gedenkdemonstration auf dem Grünen Markt in Kaltenkirchen. Organisiert wurde die Veranstaltung von einem breiten Bündnis aus verschiedenen demokratischen Initiativen und Organisationen, darunter das Bündnis Tatort HU, Zusammen gegen Rechts Pinneberg sowie der lokalen Antifa-Gruppen aus Henstedt-Ulzburg und dem Kreis Segeberg. Gemeinsam setzten die Demonstrant*innen ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und erinnerten zugleich an die Opfer des Anschlags.
Dabei war der Ort für die Demonstration bewusst gewählt: Am Grünen Markt in Kaltenkirchen unterhält der rechtsextreme Bundestagsabgeordnete Sven Wendorf sein AfD-Wahlkreisbüro – ein Zustand, den die Teilnehmenden schon lange als unhaltbar kritisieren. In ihren Redebeiträgen forderten Vertreter*innen der beteiligten Gruppen und Organisationen deshalb Widerstand gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck, gegen rechtsextreme Ideologien und ein entschiedenes Engagement für Demokratie und mehr Menschlichkeit. Zugleich riefen sie Bürgermeister Stefan Bohlen (CDU) dazu auf, auch in Kaltenkirchen endlich klare Kante gegen Rechts zu zeigen.
Mitglieder der Partei Die Linke waren ebenfalls vor Ort und erklärten ihre Solidarität mit den Demonstrant*innen sowie den Betroffenen und kündigten an, dass Die Linke die demokratische und antifaschistische Zivilgesellschaft im Kreis Segeberg auch weiterhin aktiv unterstützen und gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft kämpfen werde. Die Linke Segeberg schließt sich zudem der Forderung der Opfer des Anschlages vor fünf Jahren an, dass Henstedt-Ulzburgs Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und die Gemeinde der AfD keine öffentlichen Räumlichkeiten für ihre Parteitage und Veranstaltungen zur Verfügung stellen soll.
Finn Luca Frey, Kreisschatzmeister von Die Linke Segeberg, dazu:
„Eine rechtsextreme Partei darf in unserem Kreis, in unseren Gemeinden und Städten keine Plattform mehr finden. Deshalb ist es höchste Zeit, dass auch die Kommunen klare Grenzen ziehen und der AfD jede öffentliche Bühne entziehen. Wir stehen immer an der Seite aller, die sich mutig für eine offene, demokratische und solidarische Gesellschaft einsetzen.“

