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6. Februar 2009

Schluss mit dem Poker um die ev. Akademie

Um einen möglichen Kauf der seit fast sechs Jahren leer stehenden evangelischen Akademie für den Verein für Jugend- und Kulturarbeit im Kreis Segeberg e.V. (VJKA) wird seit langem heftig gepokert.

Die Hürde liegt in der Forderung der nordelbischen Kirche, die für das 40 Jahre alte, schlecht isolierte Gebäude fast stolze 2 Millionen € verlangt. Weitere 1,5 Mio. € werden für die Renovierung auf heutige Standards veranschlagt, von denen aber der Erlös des heutigen VJKA Domizils, der alten Mühle, in Abzug zu bringen sind.

Während dennoch fast alle Fraktionen im Segeberger Kreistag, der seine endgültige Entscheidung in dieser Sache am 26. März treffen will, einem Erwerb prinzipiell positiv gegenüberstehen, tut sich die SPD wegen der hohen Kosten noch schwer.

Allerdings findet auch DIE LINKE, dass die SPD-Sorgen nicht unberechtigt sind.

Dazu Heinz-Michael Kittler, Fraktionsvorsitzender von DIE LINKE im Segeberger Kreistag. „Die Zeit für Spekulationsgewinne zu Lasten der Allgemeinheit ist vorbei. Wir lassen uns von der nordelbischen Kirche auch nicht erpressen oder mit angeblichen Investoren bluffen, die die Kirche nach sechs Jahren Leerstand nun plötzlich gefunden haben will.“

Und DIE LINKE hat gute Argumente. Sie hat herausgefunden, dass das Grundstück, vormals als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, vor 40 Jahren nur deshalb eine Baugenehmigung bekam, weil damals von der Kirche „ein öffentlicher Ort der Erfahrung und eine Bereicherung für die Allgemeinheit, Stadt und Kreis Segeberg versprochen wurde.“

Diese Grundlage hat sich vor Jahren mit Schließung der Akademie aufgelöst. „Deshalb“ so Kittler weiter, „ist es völlig absurd, wenn die Kirche damit droht, nun das Grundstück zum Bau von Villen zu verscherbeln. Nicht mit uns!

Wir werden bei der Kreistagsitzung am 26. März beantragen, dass der Kreis die Kirche auffordert, das Grundstück ohne Spekulationsgewinne der Allgemeinheit zurückzugeben. Sie soll Gelegenheit bekommen, als leuchtendes Beispiel christlicher Nächstenliebe ein Zeichen zu setzen.  Nutzt sie diese Gelegenheit allerdings nicht, wollen wir das Grundstück zum Landschaftsschutzgebiet zurückwandeln und wieder der Öffentlichkeit zuführen und zwar im Naturzustand.“