Zur Zeit wird gefiltert nach: Kreistagsfraktion Segeberg

20. August 2008

Kreis Segeberg: Leichen im CDU Keller?

„Was die mit der neuen Landrätin machen, geht über schlechtes Benehmen weit hinaus“ so Heinz-Michael Kittler, Fraktionschef der Partei DIE LINKE im Segeberger Kreistag. „Das erscheint geplant, systematisch und organisiert.“ Und weiter: „Wir stehen zwar in Konkurrenz sowohl zur SPD wie auch zur CDU, aber das geht uns nun eindeutig gegen den Strich, denn die Kreisverwaltung ist nun zu Lasten der Bürger blockiert, die Aktivitäten des Landratsbüros ruhen.“

Das Wahlergebnis wurde bereits zweimal bestätigt, es muss Gründe geben, warum die CDU die Macht nicht herausgibt und damit den Wählerwillen bricht.

Seit über 50 Jahren gab es im Kreis Segeberg keine SPD Landräte. Da könnte nicht nur die eine oder andere rechtslastige Seilschaft in Treue fest gewachsen sein.

„Wir waren davon ausgegangen, dass der parteilose Landrat Gorrissen den Kreis neutral führt. Um so mehr waren wir verwundert, als er ohne persönliche Not einseitig Partei ergriff, und kurz vor seinem Ausscheiden frühzeitig eine Neuauszählung der Stimmen ins Spiel brachte obwohl das Innenministerium davon abriet,“ so Kittler weiter. „Das wäre auch zweifelhaft gewesen, hätte alle Wahlhelfer beleidigt und die Frage im Raum stehen lassen, ob dabei Wahlzettel beseitigt würden.“

„Zum Himmel stinkt auch wie die CDU die neue Landrätin aus dem Verwaltungsrat der Sparkasse hinaus manövriert hat. Der Vorschlag der FDP, die Besetzung einfach bis nach der Vereidigung der Landrätin aufzuschieben, hätte das angebliche Problem gelöst, wurde aber ignoriert.“

Warum der CDU Fraktionsvorsitzende in den Kieler Nachrichten verbreiten ließ, er halte die Landrätin für diese Aufgebe als weniger geeignet, obwohl er sie gar nicht kennt, ist völlig unklar.

„So eine CDU will uns was von Demokratie erzählen,“ so der Kreisvorsitzende Norbert Dachsel zum Verhalten der Kreis-CDU gegenüber der Landrätin. „Die CDU ist es nach langer Zeit der absoluten Mehrheiten nicht mehr gewohnt, demokratische Spielregeln zu beachten und leidet daher zum Teil unter starkem Realitätsverlust,“ so Dachsel weiter. „Das erinnert doch stark an den unrühmlichen Abgang von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder im September 2005, der die Realitäten auch nicht wahr haben wollte. Wir werden an dem Thema dranbleiben und gegebenenfalls dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit ausreichend informiert wird.“