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8. Juli 2009

Atomkraft - Nein danke!

Die Kettenreaktion des Krümmel-Störfalls hat den Segeberger Kreistag erreicht.

Die heftigen Schwankungen im Stromnetz wegen der Notabschaltung des Pannenreaktors Krümmel am vergangenen Sonnabend hatte nicht nur die Hamburger Wasserversorgung lahmgelegt, wo sie 12 halbmeterdicke Hauptwasserleitungen bersten ließ und ganze Straßenzüge unter Wasser setzte – hatte nicht nur Notrufzentralen von Polizei und Feuerwehr und das Internet zum Absturz gebracht, sondern kam auch im Kreis Segeberg an. Gestern war der Hauptausschuss mit dem Problem konfrontiert, dass auch die Rettungsleitstelle des Kreises in Norderstedt betroffen war, was übrigens in der Segeberger Zeitung keine Erwähnung fand.
Pikant: auch die offenbar schlecht gewartete Notstromversorgung muckste sich nicht.
Über 2 Stunden bis 14:30 Uhr war deshalb im Kreis Segeberg die Notfalltrettung blockiert. Kenntnisse über Auswirkungen in den Intensivstationen der Krankenhäusern des Kreises liegen noch nicht vor.Vor diesem Szenario lässt sich die Auswirkung eines echten radioaktiven Störfalls in dem keine 50 km entfernten Schrottreaktor nur erahnen. Einige Minuten später erörterte der Hauptausschuss vorbehaltlich der letztlichen Entscheidung des Kreistages am 9. Juli den Tagesordnungspunkt über die fällige Neuausschreibung des Strombezuges des Kreises für kreiseigene öffentliche Liegenschaften.
Offen ist noch ein von DIE LINKE unterstützter Antrag der Grünen zum Bezug von Ökostrom. Nach Aussage der Verwaltung wäre bei der letzten Ausschreibung Ökostrom 12,82 % teurer gewesen, weswegen man - im Gegensatz zu anderen Kreisen -  vom Bezug von Ökostrom abgesehen hatte. Auch jetzt lehnt die neoliberale Mehrheit im Kreistag Ökostrom aus Kostengründen ab. Darüber hinaus lobte der FDP Kollege die Atomenergie, da sie völlig frei von
CO 2 Emissionen die Umwelt am meisten schone.
Selbst der zaghafte Antrag der SPD, wenigstens die Kosten des günstigsten
Ökostroms durch Ausschreibung zu erfahren, um wenigstens einen aktuellen Vergleich zu haben – scheiterte an der neoliberalen Mehrheit im Hauptausschuss. Letzte Entscheidung trifft der Kreistag am 9. Juli.

Unsere Forderung bleibt: Atomkraft und Neoliberalismus abschalten.