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16. März 2017

Medizinische Versorgung in Kaltenkirchen

Heute besuchen Vertreter der Stadt das Ärztezentrum in Büsum.

An diesen Besuch nimmt unser Stadtvertreter Danny Blechschmidt ebenfalls teil.

Schon vor zwei Jahren hat er in der Stadtvertretung dafür geworben, unser altes Krankenhaus in ein Ärztezentrum umzuwandeln.

Leider waren CDU, Pro Kaki, SPD und FDP wie auch die Verwaltung zu dem damaligen Zeitpunkt nicht bereit dazu.

Stattdessen wurde unser altes Krankenhaus in Kaltenkirchen abgerissen und auf diesem Grundstück entsteht derweil eine Reihenhaus-Siedlung.

Vielleicht ändert sich das Verständnis dafür, ein Ärztezenrum in unserer Stadt entstehen zu lassen, mit der heutigen Fahrt nach Büsum.

Zu wünschen wäre es für Kaltenkirchen. Es wäre ein echter Gewinn für die Menschen unserer Stadt!!!

Hintergrund Büsumer Modell ( Quelle: Verwaltung der Stadt Kaltenkirchen) :

Laut Kassenärztlicher Vereinigung Schleswig-Holstein droht Schleswig-Holstein in den kommenden Jahren ein massiver Ärztemangel. 
Etwa ein Drittel der rund 1.900 Hausärzte ist 60 Jahre oder älter und wird in absehbarer Zeit in den Ruhestand treten.

Das sind mehr als 600 Ärztinnen und Ärzte, für die Nachfolger gefunden werden müssen. Nachwuchs in ausreichender Größenordnung ist nicht in Sicht.

Wie in vielen Regionen des Landes Schleswig-Holstein, so ist auch die hausärztliche Versorgung im Kreis Dithmarschen und speziell im Raum Büsum gefährdet.
Um die ärztliche Versorgung zukünftig sicherstellen zu können, hat die Gemeinde Büsum einen neuen Weg beschritten.

Die Gemeinde Büsum hat die Ärztegenossenschaft Nord mit der Projektierung eines Ärztezentrums in kommunaler Trägerschaft beauftragt.
 Ärstegenossenschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse niedergelassener Ärzte, die sich gemeinsam unternehmerisch betätigen.

Oberstes Ziel dieser Genossenschaften ist die Wahrnehmung der Interessen ihrer Mitglieder sowie Förderung und Verbesserung der medizinischen Versorgung in Deutschland.

In Büsum handelt es sich um ein einmaliges Projekt, weil die Praxen und Arztsitze im Ärztehaus nicht mehr den Ärzten gehören, sondern einer hundertprozentigen Tochter der Gemeinde Büsum, der " Ärztehaus Büsum gGmbH ".

Hierzu hat die Gemeinde rund 4 Millionen Euro investieren müssen. ( Fördermittel der KVSH: eine viertel Million Euro )

Die Ärzte sind nicht mehr selbstständig, sondern angestellt. Die Mitarbeiter der Ärzte sind ebenfalls bei der gleichen Gesellschaft beschäftigt und das Managment des Hauses wird durch die Ärztegenossenschaft Nord übernommen.

Zusätzlich zum Festgehalt bekommen die Ärzte sogenannte " Profitcenterrechnungen", das ist eine Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg der Einrichtung. 
So kann der Arzt durch mehr Leistung zur Erhöhung seines Gehaltes beitragen.

Im Büsumer Gesundheitszentrum befinden sich:

- vier Arztpraxen
- eine Apotheke
- eine Physiotherapiepraxis
- und das Kurmittelhaus

Geschäftsführer der "Ärztehaus Büsum gGmbH" ist Herr Thomas Rampildt. Herr Rampoldt ist ebenfalls Geschäftsführer der Ärztegenossenschaft Nord eG mit Sitz in Bad Segeberg.

Die gesetzliche Grundlage für ein solches Pojekt ist das Gesetz zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung ( Versorgungsstärkungsgesetz ).

Dieses zielt darauf ab, auch in Zukunft eine gut erreichbare medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten auf hohem Niveau sicherzustellen.

Am 23.07.2015 trat das Gesetz in seinen wesentlichen Teilen in Kraft.

Das Gesetz gibt den Verantwortlichen vor Ort mehr Gründungsmöglichkeiten für medizinische Versorgungszentren. 
Kommunen können durch Gründung eines solchen Zentrums insbesondere in ländlichen Regionen aktiv die Versogung ,mitgestalten.