21. April 2018

Mut zu Solidarität

Gut 60 NorderstedterInnen sind am 20. April in die Aula der Willy-Brandt-Schule gekommen, um die LINKEN-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Katja Kipping zu erleben. Außerdem präsentierte DIE LINKE das Norderstedter Wahlprogramm und ihren Spitzenkandidaten Miro Berbig.

Bereits am Nachmittag war Kipping in Norderstedt eingetroffen, um gemeinsam mit Vertretern des Ortsverbandes die Mitarbeiter der Obdachlosenunterkunft im Langenharmer Weg zu besuchen. Im Gespräch mit Bernd Schmidt-Stahmer (Diakonie) machte sich die Sozialpolitikerin ein Bild von der Einrichtung, in der gut 50 Obdachlose vorübergehend eine Bleibe finden und ließ sich die Hintergründe der Norderstedter Wohnungsmisere erläutern. 

Anschließend ging es in die Garstedter Willy-Brandt-Schule, wo Kipping zunächst mit Pressevertretern sprach. Ab 19 Uhr "gehörte" sie dann ganz den gut 60 BesucherInnen der Veranstaltung "Zukunft mit Links". In einer mehrfach von Applaus unterbrochenen Rede kritisierte sie die soziale Schieflage in Deutschland: Während einige Wenige aus dem Vollen schöpfen könnten, seien Millionen auf Hartz IV und Tafeln angewiesen. Kipping: "Dass es Tafeln gibt, ist den vielen Ehrenamtlichen zu verdanken, die sich hier engagieren. Dass es Tafeln in einem reichen Land wie Deutschland geben muss, ist ein Versagen aller Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte!"

Als Schritt zu sozialer Gerechtigkeit warb die Bundesvorsitzende der LINKEN auch in Norderstedt für ein Bedingungsloses Grundeinkommen und forderte die Abschaffung des "Hartz-IV-Regimes". Mit Blick auf die Wohnungsnot in vielen Teilen des Landes hält Kipping den Bau von bundesweit mindestens 250.000 neuen Sozialwohnungen pro Jahr für notwendig. Außerdem müsse endlich Schluss sein mit der Spekulation auf dem Wohnungsmarkt: "Wohnungsunternehmen haben an der Börse nichts zu suchen!", rief sie den NorderstedterInnen entgegen. Und stellte abschließend fest: "Wir haben den Mut, eine Gesellschaft zu denken, in der die Menschen vor Armut geschützt werden".

Nach einer rund einstündigen Fragestunde, die Kipping gemeinsam mit Norderstedts LINKEN-Fraktionschef und Spitzenkandidat Miro Berbig bestritt, machte sich die Bundespolitikerin dann auf den Heimweg: "Ich habe mich heute in Norderstedt überzeugen können, dass DIE LINKE auch hier vor Ort den Unterschied macht. Sie engagiert sich für bezahlbares Wohnen und hat beim Neubau eine 30-Prozent-Quote für Sozialwohnungen durchgesetzt. Toi, toi, toi für die Kommunalwahlen!", twitterte sie später während der Rückfahrt. Zuvor hatte  Kipping sich bei den Gästen der Veranstaltung für die Diskussion - und für das nicht allzu verspätete Ende bedankt: "So kann ich morgen mit meiner Tochter frühstücken".


Fotos (von oben):

  • Katja Kipping im Gespräch mit noa4
  • Veranstaltung in der Willy-Brandt-Schule
  • Die LINKEN-Vorsitzende im Gespräch mit Miro Berbig
  • ... und in der Diskussion mit BesucherInnen
  • Die KandidatInnen der Norderstedter LINKEN mit Katja Kipping (v.l.): Miro Berbig, Christine Schilling, Hans-Georg Becker, Herrmann von Prüssing, Luca Maarten Schultz, Olaf Harning (alle Fotos: DIE LINKE).