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Das muss erst einmal verdaut werden: CDU-Kanzlerin Angela Merkel wiedergewählt, die Unternehmerpartei FDP wiederauferstanden und knapp dreizehn Prozent für eine im Kern rechtsradikale Partei. Dennoch gibt es für die Norderstedter LINKE auch Grund zu feiern: Auf Bundesebene konnten wir unser starkes Ergebnis aus 2013 noch einmal leicht, in Norderstedt sogar deutlich verbessern.
Zunächst einmal die Bundesebene: Trotz teils starken Verlusten in Ostdeutschland, wo DIE LINKE Protestwähler an die Rechtspopulisten der AfD verlor, konnten wir unser ohnehin schon starkes Ergebnis im Jahr 2013 noch einmal von 8,6 auf 9,2 Prozent steigern. In Norderstedt gibt es sogar deutliche Zuwächse: Nach Auszählung der Erststimmen erreichte der Fraktions- und Kreischef der LINKEN, Miro Berbig, am Ende 6,8 Prozent der Stimmen - 2013 waren es noch 4,7%. Bei den Zweitstimmen legten wir gar auf 7,7 Prozent zu (2013: 5,6%). Dass DIE LINKE im Bundestagswahlkampf überzeugt hat, lässt sich im übrigen auch an der Mitgliederstatistik erkennen: Alleine in Norderstedt konnten wir in den letzten Wochen 6 Neumitglieder begrüßen!
Auch in anderen schleswig-holsteinischen Städten, der Hansestadt Hamburg und im direkten Umland hat DIE LINKE zugelegt und landete flächendeckend oberhalb der Fünf-Prozent-Hürde. Das hat unter anderem zur Folge, dass wir aus den beiden nördlichsten Bundesländern erstmals je zwei KandidatInnen nach Berlin entsenden: Für Schleswig-Holstein sitzen künftig Cornelia Möhring und Lorenz Gösta Beutin im Bundestag, die Interessen der Hansestadt vertreten Fabio De Masi und Zaklin Nastic. Hier einige Ergebnisse aus dem Umland:
Nur schwer zu verdauen ist hingegen das Abschneiden der AfD: Obwohl oder sogar weil die Partei in den letzten Wochen vor der Wahl noch einmal deutlich nach rechts rückte, teils offen rechtsradikale und völkische Positionen vertrat, erreichen die Rechtspopulisten knapp 13 Prozent der Stimmen. Selbst in Norderstedt, wo die AfD bislang überhaupt nicht stattfindet und hilfsweise aus umliegenden Gemeinden repräsentiert wird, konnte Direktkandidat Heiko Evermann rund acht Prozent der Stimmen auf sich vereinigen - bei den Zweitstimmen reicht es sogar fast für die Neun vor dem Komma. In einer überdurchschnittlich reichen Stadt, die auch die Unterbringung der Flüchtlinge im wesentlichen problemlos bewältigt hat, macht das fassungslos.