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8. April 2010

Atomkraftwerke völlig überflüssig!

Auch über Energie debattierte der Segeberger Kreistag in seiner letzten Sitzung, genauer: über die Verteilernetze. Denn aus alten Schleswag Zeiten hält der Kreis Segeberg noch Aktien an eon-hanse in Höhe von ca.2.5%. Alle S-H Landkreise halten 26,18%.

Auf der Flucht vor der EU, die Stromvertrieb und Netzbetrieb streng trennen will, und der eon AG schon im letzten Jahr wegen Wettbewerbsverzerrung zu € 552 Mio Bußgeld verdonnert hatte, möchte eon hanse noch schnell sein Verteilernetz in Schleswig-Holstein unter die Haube bringen, es aus eon-hanse ausgliedern und zur Hälfte denjenigen Kommunen anbieten, die mit eon schon jetzt Konzessionsverträge haben - also guten Freunden. Das nennt eon: "Rekommunalisierung".

Die Fraktion DIE LINKE versteht unter Rekommunalisierung etwas anderes.

"Was hier geschieht", meint ihr Fraktionsvorsitzender, Heinz-Michael Kittler" ist genau das Gegenteil. Die Gemeinden sollen sich gemein machen mit den Profiteuren der überhöhten Gas- und Strompreise. Es darf doch nicht sein, dass bei den Bürgermeistern die Sektkorken knallen, wenn den Verbrauchern die Preiserhöhungen ins Haus flattern. Der Gewinn wird ihnen ohnehin wieder bei Plünderung der kommunalen Haushalte durch die Finanzeliten abgesaugt.

Wir wissen warum eon dennoch an der anderen Hälfte des Netzes festhalten möchte: Obwohl in Schleswig Holstein zwei Drittel des transportierten Stroms außer Landes transportiert wird, möchte die eon AG die Einspeisung seines Atomstroms sichern. Sein Anteil ist bei Brockdorf: 80%, bei Krümmel 50% und bei Brunsbüttel 33%. Bei laufendem Betrieb werden Kapitalrenditen bis zu 280% erzielt." Kittler weiter:" das können wir zwar verstehen, wollen das aber nicht. Wir wollen Atomkraftwerke abschalten und die Netze verstaatlichen." Der entsprechende Antrag der Linken wurde nach der Debatte von SPD und Grünen im Segeberger Kreistag unterstützt, aber mit schwarz/gelber Mehrheit abgelehnt.