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Kurzfassung: Die Überraschung zur OB-Wahl im November kommt von links: DIE LINKE stellt keinen eigenen Kandidaten, sondern unterstützt die Kandidatur von Anette Reinders, der amtierenden 2. Stadträtin in Norderstedt.
Die Diskussion auf der Mitgliederversammlung war schnell beendet: Einstimmig hat die Norderstedter LINKE am 9. September beschlossen, keinen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl ins Rennen zu schicken, sondern zur Wahl von Anette Reinders aufzurufen.
"Jetzt ist nicht die Zeit für persönliche Eitelkeiten", erklärt Miro Berbig, Kreisvorsitzender der LINKEN und Fraktionsvorsitzender seiner Partei in Norderstedt. "Es gilt, die beste Frau zu finden, die die Geschicke unserer Stadt leiten kann. Und dass Anette Reinders dies kann, hat sie in den letzten Jahren als Sozialdezernentin eindrucksvoll bewiesen!"
Deshalb hat sich die Mitgliederversammlung der Norderstedter LINKEN vergangenen Samstag einstimmig für die Unterstützung der Zweiten Stadträtin ausgesprochen. Herrmann von Prüssing, Sprecher der LINKEN in Norderstedt: "Frau Reinders ist maßgeblich für den erfolgreichen Verlauf der Amtszeit von Hans-Joachim Grote verantwortlich. Ob es der Umbau der Schul- und Kitalandschaft oder die schnelle, menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten war: Wenn in den vergangenen Jahren etwas geklappt hat, war Anette Reinders verantwortlich mit dabei".
Auch Berbig persönlich ist von der Kandidatin überzeugt, die von den GRÜNEN nominiert wurde: "Anette Reinders hat nicht nur Visionen für die Zukunft Norderstedts - sie findet auch die Lösungen dazu, die diese Stadt braucht!". Der LINKEN-Politiker weiter: "Wenn man sich anschaut, wie sie bei ihrem Amtsantritt 2011 das Chaos ihres Vorgängers Thorsten Thormählen beseitigt hat, kann man nur den Hut ziehen. Fleiß, Fingerspitzengefühl und Teamwork zeichnen sie aus - das sind Werte, die wir als Stadt brauchen."
Reinders selbst bewirbt sich um den Posten der Oberbürgermeisterin wie folgt: "Kommunen haben wachsende Verantwortung für die Entwicklung der Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger. Ich lebe seit 35 Jahren in Norderstedt, kenne diese Stadt und viele ihrer Fascetten und möchte ihre Zukunft an zentraler Stelle (mit-)gestalten. Dabei werden Themen der sozialen Stadtentwicklung, wie Wohnen, Verkehr, soziale Infrastruktur und Integration eine zentrale Rolle spielen."
Vor ihrer Wahl zur Stadträtin war die 61jährige zehn Jahre lang Geschäftsführerin des Bundesverbandes der BerufsbetreuerInnen. Ihre ersten beruflichen Erfahrungen hatte sie in den Achtzigerjahren im Jugendamt des Kreises Segeberg gesammelt. Politisch bei den GRÜNEN verortet, gründete sie 2002 die Grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN), die sie auch lange als Fraktionsvorsitzende in der Stadtvertretung repräsentierte.
Neben Reinders bewerben sich sieben weitere KandidatInnen für die Nachfolge des nach Kiel gegangenen Hans-Joachim Grote (CDU): Für die Union geht der Jenaer Sozialwirtschafter David Hirsch ins Rennen, die SPD nominierte die Bankkauffrau Elke Christina Roeder. Dazu kommen Reimer Rathje von der Garstedter Fluglärm-Initiative WIN, Sven Wojtkowiak (FDP), Unternehmer Jens Kahlsdorf, Thomas Thedens (Freie Wähler) und Christian Waldheim vom Rechtsaußen-Club AfD. Wahltermin ist der 5. November.
Foto: Harning