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11. März 2015

„Haus und Grund“ will an der Mietpreisspirale weiterdrehen

Mit deutlichen Worten verurteilt die Norderstedter LINKE eine Stellungnahme der Interessengemeinschaft „Haus und Grund“ zum örtlichen Wohnungsmarkt und der sogenannten Mietpreisbremse. Konkret hatte der Ortsvorsitzende des Vereins, Sven Wojtkowiak, unter anderem behauptet, der Markt in Norderstedt funktioniere, die Mieten der Stadt müssten „nicht gebremst werden“ und die Mietsteigerungen lägen meist unterhalb der Inflationsrate.

Rolf Möller, Stadtvertreter der Norderstedter LINKEN, ist empört: „Norderstedt hat landesweit die höchsten Mieten hinter Helgoland, Sylt und Föhr. Sozial schlechter gestellte Menschen können sich hier am Wohnungsmarkt schon seit Jahren kaum bis gar nicht mehr versorgen.“ Und die Wohnungswirtschaft? „Die Unternehmen ignorieren ihre soziale Verantwortung flächendeckend“, so Möller. Nur wenige Gesellschaften streuten auch mal ein paar bezahlbare Wohnungen ein, im Normalfall werde hochpreisig gebaut und jede Neuvermietung eiskalt ausgenutzt – für Mieterhöhungen von bis zu 50 Prozent. Die Öffentlichkeitsarbeit von Haus und Grund empfinde er vor diesem Hintergrund als „nur noch zynisch.“„Es mag ja sein“, so Möller zornig „dass der Vorstand von Haus und Grund die Interessen seiner Mitglieder vertritt. Das aber gebe den Funktionären noch lange nicht das Recht, jegliche soziale Verantwortung über Bord zu werfen. „Gehen Sie doch mal zu den sozialen Trägern dieser Stadt“, fordert er Wojtkowiak auf. „Da können sie mal in der realen Welt sehen, wie Menschen am Wohnungsmarkt verzweifeln.“

Damit sich auch einkommensschwache Menschen und ganz aktuell: auch die vielen Flüchtlinge in der Stadt am Wohnungsmarkt versorgen können, fordert DIE LINKE eine Verpflichtung, bei allen Wohnungsbauprojekten mindestens ein Drittel Sozialwohnungen zu errichten. Außerdem will die Partei eine städtische Wohnungsbaugesellschaft durchsetzen, damit Verwaltung und Politik künftig selber ein Wörtchen auf dem Wohnungsmarkt mitzureden haben. „Über die schnelle Umsetzung der Mietpreisbremse“, so Möller abschließend, „müssen wir da gar nicht reden.“ Die sei angesichts der dramatischen Lage am Markt zwar nicht viel mehr, als eine „kosmetische Maßnahme“, könne aber immerhin die gröbsten Dreistigkeiten der Vermieter abwehren.