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4. April 2020

Abiturprüfungen um jeden Preis?

Der Naturwissenschaftliche Trakt des Gymnasiums Harksheide. Finden hier in Kürze Abiturprüfungen statt? Foto: DIE LINKE.

Wie zuvor schon die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert auch DIE LINKE die Entscheidung der Kultusministerkonferenz (KMK), trotz der aktuellen Corona-Krise an den diesjährigen Abiturprüfungen festzuhalten. „Das Risiko, das mit den Prüfungen für die teilnehmenden SchülerInnen und das Lehrpersonal verbunden ist, ist nicht absehbar“, sagt Lucas Grimminger, Mitglied im Landesvorstand der LINKEN Schleswig-Holstein.


„Eine vernünftige Vorbereitung auf die Krise ist in der jetzigen Situation nur für einen Teil der SchülerInnen wirklich denkbar“, ergänzt Florian Kautter, ebenfalls Mitglied des Landesvorstands: „Psychische Belastungen durch die finanzielle und soziale Lage der Familien in der Corona-Krise, häusliche Enge und mögliche Erkrankungen im Familienbereich sind nur einige der Faktoren, die eine angemessene Vorbereitung in der Krise für viele verunmöglichen. Die Prüfungen finden also in jedem Fall unter stark verzerrten Bedingungen statt. Das wichtigste aber ist, dass die Gesundheit der Schüler*innen und des Lehrpersonals wichtiger ist, als eine Prüfung termingerecht abzuhalten.“

Zuvor hatten auch Teile der Norderstedter Schülerschaft die Entscheidung kritisiert und dabei unter anderem auf ihr Engagement in der Corona-Krise verwiesen. Man könne nicht einerseits an SchülerInnen appellieren, sich in Supermärkten oder medizinischen Einrichtungen zu melden, weil dort dringend Hilfe benötigt wird - und sie dann zur Abiturprüfung rufen, als wäre nichts gewesen. Außerdem sei es fraglich, ob die Prüfungen "gefährdungsneutral" organisiert werden könnten.