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21. November 2012 Miro Berbig

Bei der Grundschule Glashütte wird wieder am falschen Ende gespart

Foto: Grundschule Glashütte

Foto: Grundschule Glashütte

DIE LINKE enttäuscht über Ablehnung eines zukunftsfähigen Raumkonzeptes

Dem Ausschuss für Schule und Sport lagen vergangene Woche die Pläne für Um-, bzw. Neubaumaßnahmen der Grundschule Glashütte zur Entscheidung vor. Bereits im September hatte der Architekt vier mögliche Versionen für den Bau einer Mensa, neuer Klassen- und Gruppenräume sowie den Umbau des Betreuungsbereiches vorgestellt. Während dieser Sitzung wurde  auch die Variante vorgestellt, die von der lokalen Projektgruppe der Grundschule Glashütte favorisiert wurde.

Diese Variante enthielt, neben Neu- und Umbaumaßnahmen für die Bereiche Mensa, Betreuungsbereich, Verwaltung und Außenbereich, im Kern die Schaffung  von 4 Klassen mit Gruppenraum, 2 Klassen mit einem nicht abgetrennten Nebenraum und 2 Klassen ohne Gruppenraum. Mit Hinweis auf die Zunahme von Inklusion und den dadurch höheren Bedarf an Gruppen- und Differenzierungsräumen inweis auf einen höheren Bedarf an Gruppen – und wurde allerdings auch eine Variante vorgestellt, die vorsah, alle Klassenräume mit Gruppenraum  bzw.  einem nicht abgetrennten Nebenraum zu errichten. „Mit dieser weitergehenden Variante hätten wir die Schule in die Lage versetzt die Anforderungen die an sie als Bildungseinrichtung gestellt werden auch zu erfüllen“, so Hans-Georg Becker von der Fraktion DIE LINKE. Doch die Stimmung bei CDU, SPD und GALiN war selbst gegenüber der abgespeckten Variante eher ablehnend. Und so wurde dann zu der entscheidenden Sitzung von der Verwaltung eine weitere Variante aus dem Hut gezaubert. Diese sah eine nochmalige  Reduzierung der bereitzustellenden Räume und Nutzflächen vor. Der Verzicht auf einen neu zu bauenden Klassenraum mit Gruppenraum würde außerdem  zum Verlust eines Fachraumes führen.

Die Schule machte  während der Sitzung letzten deutlich, dass die neue Variante noch weniger Räume bieten würde als aktuell vorhanden sind. Außerdem würde die „Energiewerkstatt“ verloren gehen, die erst vor relativ kurzer Zeit für 60 000 Euro (davon 10 000 Euro Spende der Stadtwerke)  eingerichtet worden war. „Ich war entsetzt, als alle anderen Fraktionen unmissverständlich deutlich machten, wie sehr sie sich über die Sparversion der Verwaltung freuten, „ so Becker. DIE LINKE ihrerseits brachte einen Änderungsantrag ein, der vorsah, die optimale Variante mit der Versorgung aller Klassenräume mit Gruppenräumen zu beschließen.

Die hohen Ansprüche die erklärtermaßen alle an die Leistungsfähigkeit des  Bildungssystems haben, können nach Ansicht der LINKEN nur dann erfüllt werden, wenn die Schulen entsprechend räumlich ausgestattet werden. „Auf Lehrinhalte und Personal haben wir als Stadt keinen Einfluss“, so Becker weiter. „Aber bei den Baumaßnahmen können wir unserer Verantwortung gerecht werden.“ Ziele wir Inklusion, Binnendifferenzierung, individuelle Förderung und Forderung, Doppelbesetzungen und jahrgangsübergreifenden Unterricht seien nur mit einem entsprechenden Raumangebot zu erreichen.

Am Ende wurde der Antrag der LINKEN von allen anderen Fraktionen abgelehnt, genauso wie die von der Projektgruppe favorisierte Lösung. „Mit 2,1 Millionen Euro war die von uns beantragte Version auf den ersten Blick sicherlich die teuerste. Allerdings auch die wirtschaftlichste. Denn jetzt werden wir einer möglichen Entwicklung wieder einmal hinterherlaufen und uns bei der nächsten Studie erneut  wundern, warum  unser Bildungssystem so schlecht abschneidet. Wir wollten mit unserem Antrag ein Zeichen des Aufbruchs setzen. Die andern Parteien kamen aber über ihre Sonntagsreden nicht hinaus und ließen diese Chance verstreichen.“