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In der Region um Kaltenkirchen errang die NSDAP schon vor 1932 bei den Reichstagswahlen 78,7% - dies ist der Homepage der Gedenkstätte Kaltenkirchen zu entnehmen. Im Dezember 1932 hob der Segeberger Kreistag den Landrat Waldemar von Mohl ins Amt (NSDAP Mitgl. Nr. 3948050), dass er bis Mai 1945 inne hatte.
Nun stellt sich der OV die Linke die Frage, inwieweit der Nazi-Landrat v.Mohl, (NSDAP Mitgl. Nr. 3948050) auch hinsichtlich des KZ-Kaltenkirchen eine Rolle spielte, da er bereits im Sommer 1933 maßgeblich an der Errichtung des KZ Kuhlen bei Rickling beteiligt war (Buch des regionalen Historikers Dr. Gerhard Hoch: „Die Amtszeit des Segeberger Landrates Waldemar von Mohl 1932 – 1945“ ISBN3-933374-92-8, Dölling und Galitz Verlag).
Dazu äußert sich Danny Blechschmidt, Sprecher des OV Die Linke Kaltenkirchen:
"Es kann ihm nicht entgangen sein, dass während des Krieges, tausende von Kriegsgefangenen und Verschleppte als Zwangsarbeiter das wirtschaftliche Leben - auch im Kreis Segeberg - aufrechterhalten haben. Bei diesen Arbeitsbedingungen erkrankten viele oder trafen schon geschwächt hier ein. Deshalb wurde in Kaltenkirchen-Heidkaten ein großes "Sterbelager" eingerichtet, weil dort bei dem Flugplatzbau eine besonders große Zahl zu Tode kam.
Planungen und Genehmigungen, Baumaßnahmen, Öffentliche Hygiene bei der enorm hohen Zahl von Opfern, Einschreiten der Polizei bei Sicherheitsmaßnahmen und vieles mehr waren alles Aufgaben der Kreisverwaltung unter der Leitung v.Mohl.
Darüber findet sich nichts in seinen selbstverfassten "Lebenserinnerungen" nach dem Kriege.
Dafür äußerte er sich über die aus dem KZ-Kaltenkirchen von den Engländern herumirrenden Befreiten 1945 in seinem Rückblick "De Profundis": Wo er den Kreis überfremdet sieht durch "allerhand verschiedene Elemente, auch Russen, Polen, Franzosen, Dänen, Holländer- fast ganz Europa ist vertreten, wenn auch nicht gerade durch seine besten Elemente" und an anderer Stelle: "Gesindel aller Art, Russen, polnische Kriegsgefangene pilgern in Scharen herum, betrinken sich sinnlos, eine Gefahr für die umliegenden Dörfer."
Blechschmidt: "Wer so etwas noch nach dem Krieg von sich gab, dessen Bild gehört heute nicht mehr in die Ehrengalerie des Segeberger Kreistages". Aus diesem Grund muss unser Bürgermeister den Kreispräsidenten Herrn Zylka auffordern, das Bild von Mohl aus der Ehrengalerie des Kreistages sofort zu entfernen, um so „Farbe“ zu bekennen."