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Der OV-Die Linke Kaltenkirchen musste letztes Jahr zur Kenntnis nehmen, dass es, nach der Auffassung des Bürgermeisters, keinen weiteren sozialen Wohnungsbau in Kaltenkirchen bedarf.
Darüber hinaus haben alle Parteien in der Stadtvertretung das Neubauprojekt an der Süderstraße mit 9 reinen Wohnblocks, in denen keine Sozialwohnungen vorgesehen sind, einstimmig beschlossen. Auch auf dem ehemaligen Krankenhausgelände, wo 166 neue Reihenhäuser entstehen sollen, ist kein sozialer Wohnungsbau vorgesehen.
Die Stadtvertretung beschloss zudem dem Antrag des Stadtvertreters Danny Blechschmidt (Die Linke), 30 % der im aktuell größten Wohnprojekt „Seequartier“ geplanten Wohnungen als geförderte Sozialwohnungen zu planen, nicht zu folgen. Und das obwohl sich zum Beispiel die SPD laut Wahlprogramm 2013 vehement für einen sozialen Wohnungsbau einsetzen wollte. In Kaltenkirchen liegen die Mietpreise teilweise über dem Durchschnitt in Deutschland. Da Wohnen ein Grundbedürfnis des Menschen darstellt, muss dieses bezahlbar bleiben! Somit kann und darf es nicht sein, dass in Kaltenkirchen neue Bauprojekte ohne geförderten Wohnraum entstehen sollen. Wohnraum sollte auch Mitbürgern mit geringem Einkommen nicht vorenthalten werden.
Die Kaltenkirchener Stadtvertreter sollten sich die Kehrtwende der Norderstedter Stadtvertreter bezüglich Sozialem Wohnungsbau zu Herzen nehmen. In Norderstedt wurde bereits die 30%-Quote an gefördertem sozialem Wohnungsbau für alle neuen Bauprojekte beschlossen.
In einer Anfrage im Februar 2014 antwortete der Kaltenkirchener Bürgermeister Hanno Krause dem Stadtvertreter Danny Blechschmidt, dass aktuell 1.162 öffentlich geförderte Wohnungen mit Mietpreisbindung in Kaltenkirchen existieren. In den letzten zehn Jahren sind gerade einmal 150 neue Wohnungen öffentlich gefördert worden, davon jedoch keine innerhalb der letzten zwei Jahre. Zum Unverständnis der Linken fallen darüber hinaus bis zum 31.06.2014 169 und bis zum 31.12.2019 weitere 140 Wohneinheiten aus der Zweckbindung. Das Rathaus hat bisher kein Gutachten erstellen lassen, um den Bedarf an öffentlich geförderten Wohnraum zu ermitteln. Ebenso wenig kann das Rathaus Auskunft darüber erteilen, wie sich die Bestände des sozialen Wohnungsbaus nach Wohnflächengruppen verteilen. Aber auch wie hoch die mittlere Netto- bzw. Bruttokaltmiete in den jeweiligen Wohnflächengruppen ist, konnte vom Rathaus nicht beantwortet werden. Mit Sicherheit beantwortet werden konnte, dass es für Kaltenkirchen keinen Mietspiegel gibt, da dies nicht verpflichtend ist.
Danny Blechschmidt (Die Linke) sagt: „Aufgabe einer zukunftsorientierten Stadtvertretung muss es sein, einerseits den demografischen Wandel gerecht und solidarisch zu gestalten und andererseits jungen Familien mit geringem Einkommen neue bezahlbare Wohnungen in Kaltenkirchen zur Verfügung stellen zu können und somit Kaltenkirchen als Wohnstandort zu erhalten. Nicht vergessen werden darf, dass der Anteil der über 65-jährigen, die alleine wohnen, in Zukunft deutlich steigen wird.“