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13. Juli 2015 Heinz-Michael Kittler

Griechenland ist überall, erst recht in Schleswig-Holstein.

Die griechischen Staatsschulden von € 317 Mrd. machen je Griechen € 28.836 aus.
Die Eurozonen-Staatsschulden von € 9.633 Mrd. machen je EUBürger € 28.540 aus.
Die deutschen Staatsschulden
von € 2.160 Mrd. machen je Deutschen € 26.749 aus. Aber in den unterschiedlich hoch verschuldeten Bundesländern täuscht der Durchschnitt.
Im extrem verschuldeten S-H beträgt die Verschuldung je Einwohner € 28.427,-.Zählt man die Bürgschaften, wie z.B. für die HSH-Nordbank hinzu, sind es gar € 32.593 je Schleswig- Holsteiner. Wir sind somit weit höher verschuldet als die Griechen.

Angeblich sollen die Chancen zur Schuldenbedienung aber unterschiedlich sein. Deshalb werden sie in den EU- Verträgen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Staates gestellt. In Deutschland betragen die Staatsschulden 73% vom BIP, in der Eurozone 94%, in Griechenland 174%.

Diese Relation ist aber gewagt, denn Schuldenbedienung wird nirgends aus dem BIP finanziert, sondern immer über die öffentlichen Haushalte, bzw. durch Kürzungen im Sozialbereich von Kinderbetreuung bis Rente, durch Vernachlässigung der Bildung, Verfall der öffentlichen Infrastruktur und mit Stellenstreichungen von Lehrerinnen und Polizistinnen. Das ist in Deutschland nicht anders als in Griechenland. Was die Griechen gerade durchmachen, könnten wir also noch vor uns haben, bzw. hat auch hier schon längst begonnen.

Oberflächlich betrachtet entsteht Staatsverschuldung, wenn Kredite (von reichen Geldgebern) aufgenommen werden, weil die Ausgaben die Einnahmen übersteigen. Die Ursache aber ist, dass dem Staat für die Erfüllung seiner Aufgaben Geld fehlt, weil die herrschende Politik die Steuerlast der Vermögenden immer weiter reduziert. Diese kommen so wiederum zu der Möglichkeit, ihre so aufgehäuften Mittel an den Staat zu verleihen und dafür auch noch Zinsen zu kassieren.

Das ist zwar alles nicht neu, wird aber derzeit am Beispiel Griechenland deutlicher als jemals zuvor. Dass die neue linke griechische Regierung diesen Zusammenhang noch zusätzlich unterstreicht, ist den Herrschenden alles andere als angenehm. Daraus erklärt sich auch die Hasskampagne, die unsere bürgerlichen Parteien und die Medien bis hin zur ARD über die griechische Regierung ausschüttet. Fallen wir nicht darauf herein!

PS: Auszug aus SHZ vom 30.Juli 2014

http://www.haushaltssteuerung.de/schuldenuhr-griechenland.html http://www.haushaltssteuerung.de/schuldenuhr-eurozone.html http://www.haushaltssteuerung.de/verschuldung-land-schleswig-holstein.html
http://www.shz.de/schleswig-holstein/wirtschaft/immer-mehr-millionaere-in-schleswig-holstein-id7287666.html