28. August 2013 Danny Blechschmidt

DIE LINKE fordert: Keine Wassersperren für Familien mit Kindern

Am 16.08.13 wurde von den Stadtwerken aufgrund einer Anfrage des Stadtvertreters Danny Blechschmidt / Die Linke bezugnehmend auf die Frage: „Wurde in unserer Stadt bei  Bürgerinnen und Bürgern aus wirtschaftlichen Gründen das Wasser abgestellt?“, Stellung genommen. Grund der Anfrage war, dass eine kleine Anfrage der hamburgischen Bürgerschaftsfraktion der Linken ergeben hat, dass nach Angaben des Senats in den vergangenen Jahren bis zu 943 Haushalte in Hamburg pro Jahr von Wassersperren betroffen waren.

Die Stadtwerke beantworteten wie folgt ( Auszug aus der Anfrage ):

  • Bei fehlenden Zahlungseingängen wird der Kunde gemahnt und darauf hingewiesen, dass er bei weiterer Nichtzahlung mit der Einstellung der Wasserversorgung in einigen Wochen zu rechnen hat. Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung wird dem Kunden dann die Möglichkeit gegeben, sich während der Öffnungszeiten frisches Trinkwasser mit geeigneten Behältnissen aus dem Wasserwerk Kaltenkirchen abzuholen.

In der Praxis ergibt sich folgendes Bild: Die in Kaltenkirchen durchgeführten Sperrungen der Wasserzufuhr dauern im Durchschnitt 2-3 Stunden an, nur in Einzelfällen besteht eine darüber hinausgehende Versorgungsunterbrechung. Eine Erfassung der Sperrungen zu
statistischen Zwecken erfolgt nicht, so dass wir Ihnen nicht angeben können, wie
viele Personen im Einzelfall oder im Ganzen von einer Sperrung betroffen gewesen sind.

Kein fließendes Wasser hat zur Folge hat, dass in unserem Zeitalter kein Kochen, kein Abwaschen, kein Duschen, kein Toilettengang möglich sind! In Schleswig-Holstein sind dazu kaum entsprechende Zahlen bekannt.

Auch bei der Verbraucherzentrale Hamburg kann man nicht ausschließen, dass Wassersperren rechtmäßig sind. „Allerdings muss die Verhältnismäßigkeit stimmen“. So kostet allein das Absperren und Öffnen einer Versorgung den Nutzer zusätzlich 105,30 Euro. Für Menschen mit wenig Geld eine hohe Hürde. Stadtvertreter Danny Blechschmidt möchte nun in der Stadtvertretung einen Antrag einbringen, dass zumindest bei Familien mit kleinen Kindern von einer Wassersperre abgesehen wird, denn auch aus medizinischen Gründen ist eine Wasserversorgung unabdingbar.Zudem soll auch über ein Vorschlag in der Stadtvertretung diskutiert werden, dass Kunden bei einer drohenden Einstellung der Wasserversorgung zumindest Informationsmaterial und Listen der Schuldnerberatungsstellen zugeschickt bekommen. Zudem soll eine Erfassung der Sperrungen zu statistischen Zwecken ebenfalls erfolgen, so dass angegeben werden kann, wie viele Personen im Einzelfall oder im Ganzen von einer Sperrung betroffen sind.

Danny Blechschmidt
Stadtvertreter
Sprecher OV - Die Linke Kaltenkirchen