22. Dezember 2015

Kaltenkirchen auf Eskalationskurs

Kaltenkirchen steht, was den sozialen Wohnungsbau angeht weiterhin gerne hinten an. Seitens des OV Kaltenkirchen wurde bereits 2014 auf die Notwendigkeit, weiterer Sozialwohnungen hingewiesen, der Bedarf hieran wird allerdings nach wie vor nicht erkannt. Die aktuellen Ereignisse rund um die Entwicklung der Flüchtlingszahlen lassen hier nichts Gutes erkennen.
 

Hintergrund:

Derzeit hat die Stadt Kaltenkirchen rd. 200 Asylbewerber in angemieteten Containern, in Unterkünften an der Kieler Straße und in der Tennishalle an der Schirnau untergebracht. Hierbei handelt es sich um Asylbewerber, deren Asylverfahren derzeit noch läuft. Die Unterbringung der Flüchtlinge geschah aufgrund der vom Kreis nach Kaltenkirchen verwiesenen Personen. Hier ist nun zu erwarten, dass viele dieser Asylbewerber nach Abschluss des Asylverfahrens nun auch tatsächlich Asyl in Deutschland erhalten. Dies bedeutet dann aber auch, dass für die betreffenden Wohnraum außerhalb der zuvor genutzten Flüchtlingsunterkünfte bereit stehen muss. Und genau hier setzt die dauerhafte Kurzsichtigkeit der Kaltenkirchener Stadtvertretung ein. Man sieht sich eben gerne als „die Macher“ die Kaltenkirchen wirtschaftlich voranbringen – soziale Themen überlässt man da gerne dem Umland.
 
Gerne hört man derzeit die Klagen, dass die gesamte Flüchtlingsproblematik ja so gar nicht vorher zu sehen war und man daher an allen Ecken improvisieren muss. Stimmt! Vieles war nicht vorher zu sehen und Improvisation kostet meistens auch mehr Geld als eine sauber durchdachte Lösung. Das heißt dann aber auch, aus den Fehlern vergangener Kurzsichtigkeit zu lernen und nun endlich auch mal zwei Schritte weiter zu denken. Es ist allemal besser Probleme zu verhindern als sie zu beheben.
 
Da sozialer Wohnraum bereits jetzt rar ist, wäre es grob fahrlässig, das Thema weiterhin von sich weg zu schieben nach dem Motto: „Lass das mal die anderen machen“. Das Problem ist sichtbar und es hat gewaltiges Konfliktpotenzial. Wie viele Gründe braucht man zum handeln noch?