8. Mai 2015 Holger Weihe

".... einfach nur leben können"

Holger Weihe

Holger Weihe

Persönliche Erklärung des Kreistagsabgeordneten Holger Weihe

gehalten am 7.5.2015  im Kreistag  des Kreises Segeberg


Herr Kreispräsident meine Damen und Herren,
im Sommer 2013 hatte ich meine erste Zusammenkunft als Sozialausschussmitglied der Fraktion DIE.LINKE in der Flüchtlingsunterkunft in Schackendorf, an der auch der damalige Innenminister Breitner teilnahm. Er sprach von einer Welle von Schutzsuchenden, die wir zu bewältigen hätten und dass es nicht an der Zeit wäre, jetzt über Standards zu reden. Es ging um's Geld. Trotzdem sagte er zu, den Kreis bei der Instandhaltung der Unterkunft in Schackendorf zu unterstützen.

Inzwischen sind fast drei Jahre vergangen und in Schackendorf wird endlich gebaut. Die Zahl der Schutzsuchenden nimmt zu. 2014 wurden in Deutschland knapp 180.000 Erstanträge auf Asyl gestellt.

Vielerorts hört man, dass würde Deutschland wirtschaftIich überfordern - Deutschland mit einem BIP von mehr als 2,7 Billionen Euro. Weltweit sind etwa 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Allein im östlichen Teil Äthiopiens zählte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR Anfang 2014 240.000 Flüchtlinge aus Somalia.

Ich will Sie jetzt nicht mit weiteren Zahlen von Flüchtlingen aus Eritea und Südsudan langweilen, die in Äthiopien Schutz zuchen. In Athiopien mit einem BIP von 48 Mrd. US-Dollar, etwas mehr als 1 Prozent des deutschen BIP.

Ich werde ab Juni 2015 mit Arzte ohne Grenzen im Osten Äthiopiens medizinische Hilfe leisten und deshalb mein Kreistagsmandat zum 30.6.2015 niederlegen.

Ich hoffe damit etwas mehr soziale Gerechtigkeit herstellen zu können. Die meisten Menschen auf der Flucht, wollen nicht nach Europa. Sie wollen in ihrer Heimat einfach nur leben können. Auch wir haben unseren Anteil daran, dass dieses manchmal nicht möglich ist. Berücksichtigen Sie dieses, werm Sie demnächst wieder über das Geld für Schutzsuchende streiten. Nicht nur in Segeberg, sondern überall.

Ich danke für lhre Aufrnerksamkeit